Sommer auf unserer Bergfarm

09/01/2020

Der Sommer ist eine arbeitsreiche und schöne Jahreszeit auf unserer Farm. Und bei uns ist es natürlich immer sehr ereignisreich.

Wir freuen uns über warme Temperaturen. Die Kinder haben viel Spaß und können die Freizeit draußen verbringen. Und unsere jüngste rennt im Sommer auch am liebsten draußen ums Haus herum und entdeckt die Welt.

Ich versuche mir die Arbeiten gut einzuteilen. Es gibt viele wichtige Dinge zu erledigen. Zum Beispiel besorgen wir uns im Frühjahr bis Anfang Sommer neue Tiere wie Enten, Hühner, Puten und Schweine. Mittlerweile haben wir hier eine nette kleine Farm gefunden die Hühner brüten.

Mit den Schweinen hat es dieses Jahr leider nicht geklappt. Der uns bekannte Züchter hatte dieses Jahr keinen Erfolg.

Umso mehr haben wir uns über das erste Lamm gefreut. Leider kam es schon wenig später zu Komplikationen bei der Mutter und das Lamm hat es dann auch nicht geschafft. Aber so ist das Farmleben. Wir versuchen alles um die Tiere gesund zu halten und den Tieren beste Bedingungen zu schaffen.

Eine große Überraschung war, das eines unserer neuen jungen Zwartbles Schafe ein Lamm bekommen hat. Wenig später mussten wir allerdings feststellen das das Lamm krank war. Das erste Lamm ist für ein Schaf oft schwierig. Wir sind guter Hoffnung, das es im nächsten Jahr besser klappt.

Richtig stressig wird es dann ein paar Tage im Sommer zur Heuernte. Auch wenn wir die Heuballen fertig für den Wintervorrat kaufen, ist das Zeitfenster, die Ballen trocken auf den Berg zu bekommen, immer sehr kurz. Der nächste Regen kündigte sich bereits an.

Zum Glück hilft uns hier immer unser netter Nachbar mit seinen Traktor. Da der Weg aber steil und unwegsam ist, kann man auch mit dem Traktor nur maximal 3 Ballen pro fahrt transportieren. Und wir brauchen immer an die 20 Ballen. Die Winter sind hier lang auf dem Berg.

Daher nutzen wir die Zeit, um unsere Schafe und Pferde gut zu füttern, solange das Gras noch reichlich wächst.

Diese Jahr haben wir auch wieder eine neue Vereinbarung mit einen neuen und einen alten Nachbarn, so das wir unsere Pferde auf deren Wiesen weiden lassen können.

Ein Nachbar ist Unterhalb vom Berg. Somit machte ich mit den Pferden eine kleine Tour zu den Weiden und habe den ein oder anderen schönen Tag mit meinen Tieren im Tal verbracht. Dabei muss ich allerdings aufpassen, das sich die Pferde nicht überfressen. Im Tal wächst das Gras fetter und das sind die Tiere nicht gewohnt. Zuviel ist auch nicht gut.

Nur bei den Schafen sieht es so aus als ob sie endlos fressen können. Leider auch die jungen Obstbäume, wenn die Schafe mal wieder aus dem Zaun ausbüchsen. Das ist dann sehr ärgerlich.

Die jungen Bäume waren nicht günstig und das pflanzen sehr viel Arbeit. Da muss ich wohl auch den Baumschutz noch verbessern und wohl einige Bäume ersetzen.

Dieses Jahr hat uns auch eine schlechte Nachricht erreicht. Meine Frau hatte Probleme an ihrem Fuß und musste sich dringend einer Operation unterziehen um Folgeschäden zu vermeiden.

Da jede medizinische Behandlung in diesen Zeiten nicht einfach ist, musste erst einmal eine Klinik gefunden werden, die den Eingriff durchführt. Die Operation wurde in einer Privatklinik durchgeführt.

Nach der Operation war es eine sehr schwierige Zeit. Meine Frau konnte einige Wochen nicht laufen und ich musste daher ihre Aufgaben übernehmen. Und das sind einige Aufgaben, meine Frau ist immer sehr fleißig.

Das war wieder eine harte Prüfung die wir aber ganz gut gemeistert haben und unseren Familienzusammenhalt gestärkt hat.

Dafür kamen dann andere Dinge zu kurz. Wir konnten keine Puten kaufen dieses Jahr. Und der Garten wurde in dieser Zeit auch mal wieder vernachlässigt. Somit konnten wir weniger ernten.

Auch wenn unsere Farm sehr abgelegen ist und zwei Kilometer von der nächsten Asphaltstraße entfernt, haben wir doch immer viel Kontakt zu netten Leuten.

So kommen uns oft Freunde und Bekannte besuchen, aber auch unbekannte Leute die an unser Leben in der Natur oder an den Wollprodukten meiner Frau interessiert sind.

Dieses Jahr hatten wir auch wieder sehr nette Gäste die hier bei einigen Projekten tatkräftig Unterstützt haben. Das nennt sich dann Urlaub gegen Hand.

Somit kommen wir schneller mit unseren Projekten voran und gewähren Einblicke in unser einfaches naturnahes leben. Und der Austausch mit anderen Menschen ist immer sehr interessant.

Die Gedanken schweifen im Sommer schon immer Richtung Winter. Der Winter ist lang und die Vorräte müssen aufgestockt und das Brennholz trocken und bereit für den Ofen sein.

Die Natur im Sommer ist wie ein Schlaraffenland mit den reichlichen Gaben. So kann man viel ernten ohne vorher etwas gepflanzt zu haben.

Wir stellen Sirup aus Holunderblüten und Maiwipfel her und füllen diesen in Flaschen zur Lagerung ab.

Die Blaubeeren waren reichlich und auch groß dieses Jahr. Sogar ein paar Moosbeeren finden sich auf unseren Grundstück. Und später folgen dann Himbeeren und die Brombeeren, die hier auch überall wild wachsen. Alles was wir nicht gleich essen oder verarbeiten, wird eingefroren, um etwas für den Winter zu haben.

Am liebsten esse ich die Blaubeerkuchen die meine Frau oft gebacken hat. Schade das die Blaubeerzeit schon vorbei ist.

Obst wird zu Marmelade eingekocht. Dieses Jahr probieren wir erstmals eine Marmelade aus Vogelbeeren zu machen. Diese sind vielleicht nicht so schmackhaft wie Erdbeeren, dafür jedoch sehr gesund.

Ich sammle gerne Kräuter für Tee, zum würzen und auch als Hausmittel. Das sind Kräuter wie Spitzwegerich, Brennnessel, Johanniskraut und Brombeerblätter. Aber auch Feldthymian habe ich mittlerweile sehr schätzen gelernt.

Wir erfüllen unser Haus auch gerne mit duften Rauch von verschiedenen Kräutern. Seit alters her sind Wacholdernadeln oder Beifuß ein traditionelles Räuchermittel. Und ich mag auch den würzigen Rauch der Blätter vom Walnussbaum.

Im Sommer wenn das Johanniskraut blüht, sammel ich gerne die Blüten, um einen Ölauszug herzustellen. Mit etwas Bienenwachs gibt das eine tolle Heilsalbe. Das pure Öl leistet gute Dienste wenn die Sonne die Haut etwas verbrannt hat. Gerade am Anfang vom Sommer wenn die Haut die Sonne noch nicht so gewöhnt ist.

Mit etwas Bienenwachs kann man aus dem Johanniskrautöl eine tolle Heilsalbe herstellen. Diese nehme ich sehr gerne bei Verspannungen, Zerrungen und kleinen Verletzungen.

Eine große Herausforderung, vor allem für meine Frau, war als ich beschlossen habe den Warmwasserboiler vom Haus abzustellen.

Die Idee war einfach heraus zu finden, wie hoch der Stromverbrauch ist und wie viel Strom wir einsparen können.

Ich habe mich an eine erfrischende kalte Dusche nach der Arbeit gewöhnt. Zum baden erhitzen wir Wasser in einem Topf auf dem Holzfeuer im Küchenherd.

Zu unserer großen Überraschung haben wir mit abgeschalteten Boiler den Stromverbrauch um die Hälfte reduziert. Zusammen mit der kleinen Solaranlage, die ich letztes Jahr aufgebaut habe, haben wir jetzt unseren Verbrauch sehr reduzieren und unseren ökologischen Fußabdruck weiter verringert.

Wenn die täglichen Aufgaben erfüllt sind, wie zum Beispiel Tiere versorgen, Ställe und Zäune reparieren, arbeite ich auch gerne weiter an meinen Werkstatthaus. Das habe ich letzten Herbst aufgebaut und es wird jetzt noch fertig ausgebaut.

Es macht mir sehr viel Spaß mit Holz zu arbeiten und selbst zu erschaffen. Einiges an Bauholz vom Werkstatthaus kommt von Bäumen aus dem eigenen Wald. Die Bäume fälle ich selbst und auch die Bretter säge ich mittlerweile mit der Kettensäge. Das macht mich schon etwas stolz.

Die neuen Hühner, die als Küken zu uns gekommen sind, wachsen auch schnell und haben ein neues Gehege bekommen. So versuchen wir jedes Jahr etwas zu verbessern und neu zu machen.

Gegen Ende des Sommers werden dann allerdings auch einige Tiere, die wir zum Fleischverzehr großziehen, geschlachtet und eingefroren. Das gibt dann unseren Fleischvorrat für das ganze Jahr.

Wie Ihr seht ist immer viel los bei uns. Es macht uns viel Freude und ich hoffe, der Einblick ist sehr interessant für euch.

Michi Kranz  Personal Blog  eMail: germaninczech@gmail.com
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